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Skisport in Tiengen

Ursprünge des Skisports in Tiengen
Skilauf nach dem Zweiten Weltkrieg – vor Vereinsgründung
Vereinsgründung 1961
Die Jahre nach der Gründung
Kauf der Skihütte, Um- und Ausbau 1969 – 1978
Skiwandern und Tourenwesen
Lehrwesen
Die Achtziger und Neunziger Jahre
Der Ski-Club ab dem Jahr 2000
Der Ski-Club heute

 

Ursprünge des Skisports in Tiengen

Bereits in den 30-iger Jahren waren es junge Leute in Tiengen, die sich für den Skilauf interessierten. Diese waren überwiegend in Turnvereinen organisiert. Damals stand das gemeinsame Skiwandern im Mittelpunkt.
Nicht jedem war es möglich, sich eine vorgefertigte Ausrüstung zu kaufen; man behalf sich selbst, organisierte Eschenholz, das in der Schreinerei Robert Fischer in Form gebracht und beim damaligen Wagnermeister Jehle in der Schaffhauser Strasse im Dampfbad hergerichtet wurde.
Die Eschenholzplatten wurden gebogen und gespannt, bis sie die gewünschte Form „System Feldberg“ hatten. Bei den Bindungen war es schwieriger:
Im Idealfall konnte man sich die aktuelle Huitfeld-Bindung zulegen. Man war stolz auf die eigene Ausrüstung und ging sonntags als „Brettleshupfer“, wenn es die Schneeverhältnisse zuliessen, auf den Hungerberg oder nach Indlekofen.
Damals war an der Tiengener Gewerbeschule ein Studienrat namens Kurt Müller tätig; er war im Besitz des Ski-Lehrwartscheins und er nahm sich der weniger Geübten an.
Sofern es die Schneeverhältnisse zuliessen, war das Ziel der Indlekofer Berg im Schattenrain. Nach dem Frühgottesdienst traf man sich vor dem Löwendenkmal und schnallte die Ski an. Von dort ging es raus aus Tiengen, und noch am Vormittag war der Indlekofer Hang erreicht. Dort ging es dann los mit den seinerzeit geläufigen Techniken wie Stemmbogen, Telemark und Christiania.
Fortgeschrittene übten den Temposchwung und versuchten den Hang hinunterzuwedeln.
Gegen Mittag ging es im Schuss in Richtung Gasthaus zur Sonne in Indlekofen, wo der damalige Wirt Alois Eichkorn die traditionelle Nudelsuppe mit viel Rindfleisch, dazu kräftiges Bauernbrot, servierte – ein echter Hochgenuss.
Bei Schneemangel wurde das Skifahren sonntags auf den Feldberg verlegt, wobei ausgedehnte Skiwanderungen zum Herzogenhorn, zum Seebuck und zur Willhelmshütte unternommen wurden.
Die dazugehörige Kondition konnte man bereits damals in einer Art Skigymnastik trainieren, die der Oberskiwart des Turnvereins Tiengen, Karl Nußberger, veranstaltete. Muskelkater war auch schon in jener Zeit nicht ausgeschlossen,
der bei der ersten richtigen Abfahrt dann aber schnell wieder vergessen war.
Kurzum – der Skiwinter der 30-er Jahre: Mit bescheidener Ausrüstung, sonntags, unterwegs auf Ski in der schönen verschneiten Umgebung.

 


 

Skilauf nach dem Zweiten Weltkrieg – vor Vereinsgründung

Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden sich wieder einige Skibegeisterte aus Waldshut und Tiengen und starteten gemeinsam zu Ski-Ausfahrten an den Feldberg.
Interessanterweise fuhr man noch mit LKWs mit Holzvergasern, z.B. mit dem von Urban Bächle aus Unterlauchringen oder von Albert Geng aus Tiengen, und die Abfahrtsstelle war beim Haus des Blechner-Meisters F. Gampp oder am Marktplatz in Tiengen.
Die Kameradschaft war gross; innerhalb des bereits bestehenden Ski-Club Unterlauchringen entwickelte sich eine Ski-Unterabteilung Tiengen mit 48 Personen, die von A. Petri betreut wurde.
Der Skilauf wurde auch in Tiengen immer populärer – besonders bei der Jugend.
Bei manchen Jugendlichen aber waren die finanziellen Möglichkeiten begrenzt, und man war froh, sich auf einen Mann wie "Vetter" Rudigier aus der Tiengener Fahrgasse abstützen zu können: Alfred Rudigier, gebürtiger Hotzenwälder, war Heu-Holzgabelmacher, und seine kleine Werkstätte war bestens geeignet zum Herstellen von einfachen Esche-Vollholzski für Jugendliche. Rudigier kopierte die seinerzeit industriell gefertigten Ski.
Einige Jugendliche konnten von solchen Kopien profitieren und freuten sich, mit dem sogenannten "Vetter-Ski" loslegen zu können.

 


 

Vereinsgründung 1961

Im September 1961 trafen sich Alfons Petri, Josef Briechle und Walter König aus Tiengen und erwogen die Gründung eines eigenen Tiengener Ski-Clubs. Alfons Petri, ein Kaufmann, lud mehrere Skibegeisterte zu einer Sitzung in das Nebenzimmer des ehemaligen Hotels Ochsen ein, um die Gründung eines Ski-Clubs zu diskutieren. Zu dieser Versammlung erschienen 22 Personen, die darauf drängten, keine Sportabteilung des Turnvereins, sondern einen selbständigen Ski-Club Tiengen ins Leben zu rufen. Dies wurde dann auch am 5. Oktober 1961 umgesetzt: Die Gründungsversammlung fand wiederum im damaligen Hotel Ochsen statt. Anwesend waren immerhin 50 Ski-Interessierte, darunter auch der damalige Bürgermeister Franz Schmidt, der dem neugegründeten Ski-Club zu seinem Start alles Gute wünschte.
Alfons Petri wurde einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die Gründung wurde durch den Vorsitzenden des Ski Bezirks VII, Karl Sternadl aus Ühlingen, geleitet. Walter Gottstein vom Ski-Club Waldshut sprach über Versicherungsfragen.

Die erste grössere Ski-Ausfahrt des Ski-Club Tiengen führte 1961 bereits auf den Pizol.

Die Vorstandschaft im Gründungsjahr 1961/62:
1. Vorsitzender - Alfons Petri
2. Vorsitzender - Albert Rombach
3. Kassier - Rudolf Würth
4. Schriftführerin - Anna Hüttl
5. Lehrwart - Joset Briechle
6. Ältestenrat: - O. Reckermann, A. Bartholomä,   E. Haug, H. Günther

 


 

Die Jahre nach der Gründung

Die ersten Kinder- und Erwachsenen-Skikurse fanden bereits im Gründungsjahr 1961/62 statt. Die Teilnehmerzahl steigerte sich bald auf über 100 Kinder. Es wurden jährlich mehrere Skiausfahrten in die Schweiz, nach Österreich und in den Schwarzwald organisiert, wobei immer attraktive Ziele angesteuert wurden.
Der Ski-Club beteiligte sich an verschiedenen Skirennen, die auf Vereins- oder Bezirksebene durchgeführt wurden. Die zu den Rennen nominierten Läufer waren recht erfolgreich und konnten sich bereits auf vorderen Plätzen behaupten. Der Rennsport wurde in den nachfolgenden Jahren immer weiter ausgebaut. Die Krönung des Vereinsgeschehens war die alljährlich durchgeführte Vereinsmeisterschaft sowie das Kinderskifest.

aus der Presse, 1964 – … im Sommer weilte der Ski-Club Tiengen für einige Tage zum Zelten in Immenstaad am Bodensee: Auf den Zeitungsfotos ist der Charme der 60-er, nicht zu übersehen – Feinripp-Unterhemd auf keilförmiger Trainingshose mit längsgestreiften Campingstühlen vor kleinen Giebelzelten.

Das Skiwandern fand in den ersten Jahren großen Anklang, und die Zahl der Teilnehmer stieg von Jahr zu Jahr. Es wurden Wanderungen von 10, 15, 20, 30 und 40 km durchgeführt, wofür sich Erwachsene wie auch – aus heutiger Sicht erstaunlicherweise – viele Kinder begeisterten. Mit Bussen ging es in den Schwarzwald, wo man die einzelnen Skiwanderungen startete. Sehr beliebt war beispielsweise die Strecke von Rothaus, über Buggenried, Hürrlingen, Berghaus und Breitenfeld nach Tiengen.

aus der Presse, 1965 – Bruno Netzhammer verteidigte Pokal
„Die Siegerehrung wurde in der Klettgauer Bierhalle in Tiengen vorgenommen (…). Die gute Beteiligung hauptsächlich der jugendlichen Skiläufer bei den Vereinsmeisterschaften wurde lobend verzeichnet. Die Sieger erhielten eine Urkunde, die Kombinations¬sieger erhielten noch ein Erinnerungsgeschenk in Form eines schönen Kupfer-Wandtellers überreicht.“

In die Siegerliste eintragen konnten sich Bruno Netzhammer und Alfons Petri (Herren), Wolfgang Hüttl (Jugend I), Benno Reckermann und Horst Hüttl (Jugend II) sowie Bettina Koller und Astrid Krämling (Jugend III).

Um die Jugend noch mehr für den Skisport zu begeistern, wurden ab 1965 alljährlich Skilager, getrennt für Jungs und Mädchen abgehalten. Ziele waren Häusern, Menzenschwand und später, nach dem Aufbau der Vereinshütte, Bernau-Hof.

Zur Pflege der Gemeinschaft fanden im Sommer Wanderungen statt. Ebenso wurden Zeltlager in der benachbarten Schweiz, am Bodensee und in der näheren Umgebung – z.B. in Herdern und Hohentengen – organisiert. Den Mitgliedern wurde die Möglichkeit eines wöchentlich stattfindenden „Trockentrainings“ geboten, das als Vorbereitung auf die jeweils kommende Wintersaison gedacht war. Guten Anklang fanden die „kulturellen“ Veranstaltungen, wie Skisaison-Eröffnungsball, Fasnachts¬ball, Brettle-Abschiedsball sowie die Nikolausfeier.

 


 

Kauf der Skihütte, Um- und Ausbau 1969 – 1978

Bereits im Januar 1963 gab es seitens Alfons Petri, des ersten Vorsitzenden, Überlegungen, für den Verein eine Skihütte zu kaufen. Viele Anstrengungen blieben ohne Erfolg, doch im Oktober 1968 war es Alfons Petri gelungen, in Bernau-Hof ein Grundstück mit Bauernhaus zu erwerben. Da zu dieser Zeit der Ski-Club noch kein eingetragener Verein war – der Eintrag ins Vereinsregister erfolgte am 19.3.1969 – konnte der Kaufvertrag am 26.9.1968 nur über den ersten Vorsitzenden abge¬schlossen werden. Die Umschreibung auf den Verein wurde am 23.9.1969 vor dem Notariat St. Blasien im Beisein des ersten und zweiten Vorsitzenden Alfons Petri und Karl Treybal vollzogen. Am 18.11.1969 lud der Ski-Club zu einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung in das Nebenzimmer der Brauerei Walter ein.

In dieser Versammlung ging es um die Finanzierung der Hütte sowie um die Beantragung von öffentlichen Mitteln. Die Baupläne wurden vom Gründungsmitglied Diplomingenieur W. Jockers erläutert. Die Ver¬sam¬mlung sprach sich für einen Antrag auf Toto-Lotto-Mittel aus. Dem dama¬ligen Kassier Manfred Rapp gelang es, einen Zuschuss von 17’500,- DM zu erhalten (das sind heute inflationsbereinigt sage und schreibe rund 25'000,- €). Von der Stadt wurde ein Antrag auf 40 Festmeter Holz, kostenfrei ab Wald, genehmigt.

Das Jahr 1972 stand im Zeichen des weitestgehenden Abbruchs und des Aufbaus der neuen Skihütte in Bernau. Als Bauleiter wurde Walter König berufen. Zuvor hatte man sich trotz einiger Proteste und Vorwürfe in einer Bauausschusssitzung geeinigt, das alte Gebäude bis auf die Grundmauern abzureissen. Im Jahr 1973 wurde dann der 1. Stock aufgebaut, der 4 Schlafräume, zwei Toiletten und den heutigen Waschraum für Damen umfasst. 1974 folgte dann der Ausbau des Dachgeschosses.

aus der Presse, 1975 – Zwischenzeitlich stellte der Ski-Club einen Konzessionsantrag für die Skihütte zum Ausschank- und Beherberg¬ungsrecht. Wie aus der Presse zu erfahren war, wurde diesem seitens Bernauer Gemeinderat nicht stattgegeben, ebenso wenig der Antrag, ein Zeltlager auf dem benachbarten Parkplatz für eine Jugendgruppe durchzuführen. Die Gastwirte aus Bernau Hof waren übrigens aufgebracht, da bereits seit 2 Jahren in der Skihütte ohne Genehmigung gewirtschaftet und seit neuestem sogar vor dem Heim Wüstchen vom Grill feilgeboten würden. Man habe nichts gegen die Bewirtung von Club-Mitgliedern, aber es solle kein Gastronomiebetrieb entstehen.

Bald stellte sich heraus, dass die neue Hütte den Erfordernissen nicht genügte. Der damalige erste Vorsitzende Paul Ulrich stellte einen Antrag für einen Anbau, der die Erweiterung der Toilettenanlage, einen Skiraum sowie eine Heizungsanlage umfassen sollte; der Antrag wurde positiv beschieden Die geplante Erweiterung erforderte nun den Zukauf eines Grundstücks von 156 m2; der Kaufvertrag mit der Gemeinde Bernau wurde am 21.11.77 rechtskräftig. Sofort nach der nötigen Bewilligung begann man mit den Bauarbeiten, die alle in Eigenleistung von einigen Mitgliedern durchgeführt wurden. Noch vor Beginn der Skisaison 1978 war der Anbau fertig gestellt und konnte in Betrieb genommen werden.

 


 

Skiwandern und Tourenwesen

Von 1962-1974 wurden die Erwachsenentouren mit Alpin- oder Tourenski gelaufen. Ziele der Skiwanderungen waren – ausgehend vom Feldberg – der Stübenwasen, der Gisiboden, die Krunkelbachhütte, die Wilhelms¬hütte, Altglashütten, Äule-Aha, Seebrugg, Menzenschwand, Bernau, das Hasenhorn oder Todtnau. Oder es ging von Rothaus, von Birkendorf oder von Ühlingen nach Tiengen. 1963/1964 konnten die ersten Touren¬abzeichen verliehen werden. Dies geschah jeweils beim Brettle-Abschied im Schlosscafe Tiengen: Vereinsvorsitzender Theo Kirschbaum zeichnete besondere sportliche Leistungen aus wie die von Otto Fuchs (Leistungs¬abzeichen in Gold mit Ehrenurkunde); das Leistungsabzeichen in Silber mit Ehrenurkunde ging an Alfons Petri, Karl und Else Treybal, Helmut Rehm und Karl Ganzmann, während das Leistungsabzeichen in Bronze an Jutta Brandes und Helmut Smetan verliehen wurde.

aus der Presse, 1968 –
„AM LAGERFEUER IM SCHNEE WÜRSTE GEBRATEN
– Gelungenes Skilager des Skiclubs Tiengen in Menzenschwand“
„… sowie Fräulein Petri sorgten nun für das leibliche Wohl der Skiwanderer. Höhepunkt der Wanderung war natürlich das Lagerfeuer im Schnee, wo die vom Klub gespendeten Würste von jedem Teilnehmer selbst am Spiess gebraten wurden.“

1964/1965 nahm der Ski-Club am ersten Vereinstouren-Wettbewerb teil. Auch beim Skiwandern ging die technische Entwicklung nicht vorbei, und ab 1974 wurden die Touren mit Langlauf und Tourenski gelaufen; später wurde nur noch mit Langlaufski, auf Loipen im Schwarzwald oder auch in der Schweiz gewandert.

aus der Presse, 1971 –
„MACHE MIT UND BLEIBE FIT – WANDERE SKI Skiclub Tiengen gibt Gelegenheit, das Skitourenabzeichen zu erwerben“

Generell war in den siebziger Jahren das Skiwandern sehr populär. 1975/1976 registrierte der Club eine Rekordbeteiligung von gesamthaft 341 Teilnehmern. An einer einzelnen Skiwanderung nahmen einmal 105 Schüler und Jugendliche teil. Damit errang der Ski-Club im Vereinstouren-Wettbewerb des Skiverbands Schwarzwald (SVS) den 4. und im Wettbewerb des Deutschen Skiverbands (DSV) den 8. Platz. 1976-1983 stieg die Anzahl der Skiwanderungen auf 12 - 17 Touren jährlich.
Der erste Einweisungskurs im Langlauf fand schliesslich 1977 in Bernau Hof statt. Die Tourenwarte beim Ski-Club Tiengen waren: Alfons Petri, Karl Treybal, Josef Buck, Ruth Mondello-Petri, Alois Rossa, Gerhard Bauch und Josef Knörzer.

 


 

Lehrwesen

In den ersten Jahren nach Vereinsgründung wurden die Kinder- und Erwachsenenkurse noch von Hilfskräften geleitet. Die ersten Übungsleiter des Vereins waren Walter König und Manfred Rapp, die im Winter 1962/63 einen Übungsleiterkurs auf dem Feldberg besuchten. Da die ausgebildeten Lehrkräfte für eine individuelle Ausbildung nicht ausreich¬ten, war der Verein auf weitere Hilfskräfte angewiesen. In der Saison 1978/79 wurde eine Skilauf-Fördergruppe gebildet. Das Interesse war sehr groß, die ausgebildeten Übungskräfte fuhren mit VW-Bus und Privatwagen jeden Mittwoch und Samstag nach Bernau-Hof zum Training.

aus der Presse 1972 –
„ERSTE STEHVERSUCHE AUF SKIERN FALLEN OFT SCHWER (…) 110 Mädchen und Jungen (…) am Skihang an der Verbindungsstrasse zwischen Nöggenschwiel und Waldhaus…“ (wer kennt sie nicht, diese Strasse, wo bei guten Schneeverhältnissen heute eher Schlitten gefahren wird; damals jedoch – dort und ohne Lift – eine Skischule abzuhalten, ist heute schwer vorstellbar!)

Während die Artikel in der Presse in den 70-er Jahren von Berichten über das Tourenwesen und Skiwandern angeführt wurden, rückte im Laufe der Jahre immer mehr die Kinderskischule in den Vordergrund. Teilnehmer¬zahlen von über 100 Kindern waren keine Seltenheit. Höhepunkte in der Saison waren das Kinderskifest, in der Regel nach Abschluss der Skischule. Ebenso waren die Vereinsmeisterschaften immer ein Highlight. Diese wurden Anfang der 80-er von der Familie Rehm dominiert.
Wichtig ist, dass der Skiclub Tiengen seit 1983 dem Verband der Skischulen im Deutschen Skiverband angeschlossen ist.
 
aus der Presse, 1979 – „IM ZIEL STOPP MIT INFRAROT Rasend bewegen sich auf dem Messgerät am Ziel die Digital-Zahlen. Der Fahrer saust durch die Ziellinie, die Uhr bleibt stehen: 23 Sekunden, 14 Hundertstel – genaueste Zahlen mit elektronischer Zeitmessung! Das ist nicht etwa beim Weltcup-Skizirkus beobachtet, sondern bei den Vereinsmeisterschaften des Skiclub Tiengen. Der mitgliederstarke Verein hat seine eigene elektronische Zeitmessanlage, womit er den Nachbarvereinen um einiges voraus ist und von ihnen auch beneidet wird. Zu verdanken ist das zwei jungen Mitgliedern (Anm.: Günther und Michael Denker), die eine solche komplizierte Apparatur in Eigenarbeit zusammen gebastelt haben.“

 


 

Die Achtziger und Neunziger Jahre

In der Saison 1982-1983 musste das Dach der Skihütte saniert werden. In der schneereichen Saison zuvor waren am Dach Beschädigungen aufgetreten.

Ein Highlight Mitte der Achtziger war das 25-jährige Jubiläum des Skiclubs, das im katholischen Pfarrsaal in Tiengen gebührend gefeiert wurde. Norbert Denker, der seinerzeitige Vereinsvorsitzende freute sich, dass noch fast alle Gründungsmitglieder aktiv im Verein dabei wären. Die Stadtmusik Tiengen umrahmte die Veranstaltung musikalisch. Der Bundestagsabgeordnete Werner Dörflinger hielt eine Festrede, und auch Oberbürgermeister Franz-Joseph Dresen gratulierte dem Verein zum Jubiläum. Der ebenfalls anwesende Altbürgermeister Franz Schmidt, der schon bei der Gründungsversammlung anwesend war, meinte nun, er komme sich vor wie ein Taufpate. Besonderen Applaus erhielt Hanni Gernhuber, die dem Verein viele Jahre als Hüttenwirtin diente (Anmerkung: mit Trauer nahm der Verein die Nachricht von Hanni Gernhubers Tod im vergangenen Jahr auf). Eine ganze Reihe von Ehrungen wurde vorgenommen, beispielsweise von Mitgliedern, die von der ersten Stunde an dazu gehörten: August Bartholomä, Frida Grosskraumbach, Margreth Breyther, Anna Hüttl, Rüdiger Kyas, Egon Weissenberger, Anton Petri, Willi Jockers, Karl Treybal, Walter König und Otto Reckermann. Weitere Grussworte gab es vom Vorsitzenden des Skiclubs Waldshut, Herrn Emmenegger, vom Ehrenvorsitzenden des Skiclubs Lauchringen, Werner Geissler, vom Sportausschuss¬vorsitzenden Werner Hörr und von Albert Babel, dem Obmann des Skibezirks VII.
 
aus der Presse, 1986 – „Beim Skiclub Tiengen: Aus 50 Mitgliedern wurden in 25 Jahren 600. Zahlreiche Festredner kamen zur Jubiläumsfeier und lobten die Aktivitäten des Vereins.“
 
Der Ski-Club führte in den folgenden Jahren sein bewährtes Programm durch: 1987 beispielsweise gab es einen Rekordandrang bei der Kinderskischule mit 145 Anmeldungen. Neben dem Winterprogramm war man auch im Sommer aktiv. Unter anderem beteiligte man sich am Ferienprogramm für Daheimgebliebene (FEZ – Ferien zu Hause) und organisierte am 1. August 1987 für über 20 Kinder eine Wanderung durch die Wutachschlucht.

In der Saison 1989-1990 wurde die Aussenanlage der Hütte neu gestaltet und der Parkplatz vor der Hütte gepflastert.
Mitte der Neunziger Jahre wurde dann im Sommer auch ein Training für Mountainbiker angeboten.

aus der Presse, 1997 – „… der neu gewählte Jugendvorstand des Ski-Club Tiengen (…): v.l., Mirjam Rutschmann (…), Jürgen Denker (…), Annette Sinnemann (…) und Kathrin Boll …“

Ende der Neunziger bahnte sich ein Generationenwechsel an. Der spätere Vorsitzende Joseph Burghardt-Bergér wurde 1999 zum neuen zweiten Vorsitzenden gewählt. Robert Stürzel hatte dieses Amt nach 12 Jahren abgegeben. Als neuer Lehrwart wurde Jürgen Denker gewählt, der Wolfgang Hüttel nach ebenfalls 12-jähriger Amtszeit folgte.

 


 

Der Ski-Club ab dem Jahr 2000

aus der Presse, 2000 –  Im Jahr 2000 ging eine lange Ära im Ski-Club zu Ende. Der Vorsitzende Norbert Denker, der 14 Jahre lang an der Spitze des Vereins stand, gab seine Verantwortung in jüngere Hände. Zu diesem Zeitpunkt war er 33 Jahre lang Mitglied des Vereins, davon 27 Jahre aktiv im Vorstand. Auf der Hauptversammlung wurde als neuer Vorsitzender der bisherige Stellvertreter, Joseph Burghardt-Bergér gewählt.

In der Saison 2000-2001 wurden einige Sanierungsarbeiten in der Hütte vorgenommen, z.B. verschie¬dene Zimmer und der Treppenaufgang renoviert.

In der Saison 2005/2006 gab es in Süddeutschland massive Schneefälle. Am Feldberg wurde im März 2006 eine Schneehöhe von 4 m (!) gemessen, das oberste Stockwerk des Feldberger Hofs beispielsweise musste aus Sicherheitsgründen wegen Einsturz¬gefahr gesperrt werden. In Bayern stürzte eine Eislaufhalle unter Schneelast ein, es gab viele Tote. Aus Sicherheitsüberlegungen entschloss man sich daher, das Dach der Skihütte in Bernau von der Schneelast zu befreien.

aus der Presse, 2005 –  „SKI FAHR’N! Schneetreiben war die passende Begleiterscheinung für den Infotag des Skiclubs Tiengen. Mit Skiern und Süssem bepackt machten sich Mitglieder des Lehrteams des Skiclubs in der Innenstadt auf den Weg, um auf den Infostand am Löwendenkmal aufmerksam zu machen. …“ (Im Bild „auf der Suche nach dem Lift“ – Andreas Kaiser und Johannes Bertsch, v.l.)

In der Folge der Saison 2005-2006 wurden weitere Arbeiten an der Hütte getätigt. Das Flachdach über dem Skiraum wurde durch ein modernes Pultdach ersetzt.

Vor den siegreichen Kindern unsere Lehrkräfte am Löwendenkmal in Tiengen, in der ersten Reihe v.l.n.r.: Jennifer Siebold, Gerhard Berger, Jens Lampe, Sarah Grimm, Julia Fuchs, Luise Werner, Sonja Born, Robert Brenn, Johannes Werner, Marlen Siebold, Johannes Bertsch, Jürgen Denker. (19.01.2008)

Am Ende der Ski- und Snowboardschule für Kinder im Dezember 2007 fand das traditionelle Abschlussrennen statt. Normalerweise sollten alle teilnehmenden Kinder eine Urkunde erhalten. Dummerweise streikte der Drucker und die Urkunden konnten nicht rechtzeitig ausgefüllt werden. Aus der Not machte man eine Tugend und verlegte die Siegerehrung auf Mitte Januar in die Tiengener Fussgängerzone am Löwendenkmal, was dann auch deutlich öffentlichkeitswirksamer war.

Nach 8 Jahren Vereinsvorsitz gab Josef Burghardt-Bergér sein Amt ab. Neuer Vorsitzender wurde Matthias Stoff. Der gebürtige Hamburger war etwa zwei Jahre zuvor aus beruflichen Gründen in die Schweiz gezogen und hatte beim Ski-Club einen Skikurs absolviert. Offenbar hat ihm dies so gut gefallen, dass er sich aktiv – und dies gleich als Vorstand – in den Verein einbringen wollte. Es war ungewöhnlich, dass einer „von der Waterkant“ – wie der Südkurier schrieb – den Ski-Club Tiengen führen wollte. Seine Aufgabe als erster Vorsitzender konnte Matthias Stoff jedoch nur etwa 1 Jahr lang ausüben.

 


 

Der Ski-Club heute

Im Jahr 2009 wurde Monika Fuchs zur neuen Vorsitzenden des Vereins gewählt. Dies war nach dem vorangegangenen Intermezzo aus zweierlei Hinsicht ein Glücksgriff: Zum einen – der Verein wurde von nun an wieder von einer Tiengenerin geführt, die in der Region verwurzelt ist, zum anderen – es konnte eine Leiterin gewonnen werden, die sich durch ihre Teamfähigkeit und ausgleichende Art auszeichnet. Obwohl es in den letzten, vergangenen Jahren zwischenzeitlich grosse Sorgen gab, ob der Posten des Vorsitzenden sowie die weiterer Vorstände besetzt werden können, lässt sich heute mit Fug und Recht behaupten, dass sich ein gutes Team gefunden hat. Trotzdem wünscht sich die Vorstandschaft nach wie vor, dass sich weitere Schneesport-Begeisterte für ein Engagement im Vorstand des Ski-Clubs gewinnen lassen.

Dass sich das Engagement insbesondere im Hinblick auf junge Ski- und Snowboard-Talente lohnt, zeigt der Zuwachs im Lehrteam. Die Bemühungen der etablierten Übungsleiter und Instruktoren, neue Schneesportlehrer an den Verein zu binden, tragen Früchte. Auf dem Foto unten, aufgenommen anlässlich der Ski- und Snowboard-Schule für Kinder in Bernau-Hof zwischen Weihnachten und Neujahr 2010, finden sich grosse Teile des Lehrteams, sowie engagierte Helfer und das unverzichtbare Küchenteam, das die rund 110 Kinder während der Mittagspausen mit Essen – von Spaghetti über Kartoffelsuppe bis hin zu Würstchen – versorgte.

Seit Sommer 2010 ist die Skischule des Ski-Club Tiengen offiziell als DSV Skischule zertifiziert. Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss eine ganze Reihe von Qualitätsmerkmalen erfüllt sein.

Rund 110 Kinder und Jugendliche nahmen an der Ski- und Snowboardschule vom 27. bis 30. Dezember 2010 in Bernau-Hof teil. Die Teilnehmer wurden während dieser Tage täglich mit Bussen von Tiengen, Abfahrt an der Stadthalle, nach Bernau gebracht. Das Mittagessen gab es jeweils in der Skihütte (nach einem ausgeklügelten Zeitplan, wie man sich bei dieser Menge an Portionen gut vorstellen kann). In der ersten Reihe ist Jürgen Denker zu sehen, als Leiter der Skischule wie immer im Zentrum des Geschehens.